Post by volxsturm on Sept 10, 2010 13:43:38 GMT 1
STOMPER 98 / VOLXSTURM
Oi! is having a laugh and having a say.
Oi! is bigger than any uniform.
Oi! is sharp in brain and dress.
Oi! is you and me... Winning.
Oi! is thinking for yourself.
Oi! is pride and self-respect.
Oi! is the beat of the street.
Oi! is working class protest.
Oi! is youth eternal.
Oi! is youth enrage.
Oi! is a way of life.
Und jetzt sind Oi! Bands auch noch im Big Five Magazine! Im Herbst rollt die “Voice Of A Generation” Tour durchs Land, mit dabei neben HardXTimes aus Paris und Melanie & The Secret Army aus dem Ruhrpott die beiden in Deutschland wohl angesagtesten Vertreter dieses Genres, VOLXSTURM und STOMPER 98. Wir wollten den Jungs mal ein wenig auf den Zahn fühlen und sprachen über die Oi!-Szene und die bereits angesprochene Tour. Rede und Antwort standen dabei die Sänger der Bands, Hinkel und Sebi und teilweise auch Volxsturm Drummer Wolf.
Eine der immer noch kontroversesten Subszenen im Punk: Oi! - Das nicht alle Skinheads Nazis sind dürfte im Jahre 2010 hoffentlich jedem klar sein, wer "Skinhead" immer noch mit dummen Rassismus, dumpfer Ideologie oder Faschogebims gleichsetzt ist...
1) Tja, da würde ich gerne einhaken, was ist ein solcher Mensch für euch? Ignorant? Uninformiert? Wie reagiert ihr, wenn ein neuer Arbeitskollege merkt wie ihr tickt und euch im erstem Moment schief anschaut? Es gab ja immer so "Erklär-Skins", die jeden und allem alles erklären wollten...
Hinkel (Volxsturm): Also ich muss mal ganz ehrlich sagen, dass mich auf Arbeit noch nie jemand für einen Rassisten gehalten hat, zumindest hab ich es nicht wahrgenommen. Ob es an meinem “Hansa-Fans gegen Rassismus” Button an meiner Arbeitstasche liegt oder einfach an meiner persönlichen Art, keine Ahnung. Es gab mal eine Ausnahme, und zwar beim Zivildienst. Ich war 19 Jahre alt, sollte auf einer Krankenstation im damaligen Krankenhaus in Schwerin meinen Dienst beginnen und hatte unter meiner Dienstkleidung ein weißes T-Shirt mit einem beflockten, roten Skinhead-Schriftzug in Londsdaledesign (aus dem “Downtown-Versand“, kennt den noch jemand???) Klar schimmerte er durch meine neue Arbeitskleidung durch. Es war 1993 und natürlich guckten die Krankenschwestern etwas irritiert, was das wohl für ein “neuer Zivi” ist. Später fuhren uns aber meistens diese Schwestern zu unseren Gigs, da wir noch keine Autos hatten...So ein “Erklär-Skin” wie du beschreibst, war ich nie. Wenn jemand etwas über mich oder so wissen möchte, soll er fragen und er bekommt auch selbstverständlich eine vernünftige Antwort. Aber mich offensiv irgendwo einzumischen ist nicht unbedingt meine persönliche Art, zumindest nicht in dieser Angelegenheit.
Sebi (Stomper 98): Durch solche Fragen in Magazinen bleibt das "Image" von Skinheads, wie Du es beschrieben hast,ja leider aufrecht und erhalten in den öffentlichen Medien. Der Dummproll um die Ecke mit rechtem Gedankengut wird nicht schief angeschaut oder soll sich erklären.Da ich generell offen mit Arbeitskollegen umgehe,hat sich die Erklärposition in den letzten Jahren nie stellen müssen.Jedenfalls nicht im negativen Sinne mit Naziunterstellungen. Das war Anfang der 90ziger noch ein wenig anders, Spießrutenlaufe als Skinhead waren gang und gebe und mit Worten war zu dem Zeitpunkt nicht soviel. Das sich da das öffentliche Bild ein wenig geändert hat ist schon gut. Von Seiten unserer Band haben wir uns in den letzten Jahren öfter offensiv zu genau von Dir aufgeführten Dingen geäußert, änderte aber leider nichts am Bild,was von uns vorherrscht. also stellt sich die Frage wie sinnvoll sowas ist. Und auf Zuruf jedem zu erzählen wie man tickt ist eh Blödsinn & zeugt nicht vom viel zitierten Stolz in der Skinheadszene.
Wolf (aka Tost / Volxsturm): Ich arbeite ja nun seit geraumer Zeit in einer sozialen Einrichtung, was jedoch bekanntlicherweise genauso wenig wie allein die Hautfarbe vor Rassismusvorwürfen schützt, aber schon auch Ausdruck meiner Grundhaltung gegenüber den Menschen im Allgemeinen ist. Ich würde mich in der Arbeit sicher schwer tun, Menschen lediglich aufgrund ihrer Herkunft, Andersartigkeit oder wie auch immer abzulehnen. Dann wäre ich in meinem Beruf sicher falsch. Erstaunlicherweise gibt es in unserer Arbeit sehr viele Leute aus dem Hardcore, Oi, Punk, Psychobilly Umfeld. Alle Subkulturen bunt gemischt und von daher sind meine Kollegen vielleicht auch nen Stück toleranter als anderswo. Andererseits haben sich in den letzten Jahren die Szenen sehr geöffnet und auch gemischt, d.h. ich trage nun nicht den ganzen Tag Stiefel und Domestoshosen und in meinem Alter guckt man auch eher, dass man sich selber wohlfühlt als vergeblich darauf zu hoffen das andere Menschen meinen Lebensweg gut finden könnten.
2) Super Herr Wolf, das mit dem „Bälle zuspielen“ klappt ja wunderbar! Du hast gerade das Thema „Alter“ eingeworfen. Ihr seid ja nun alle das was man „alte Szenehasen“ nennt. Wenn ihr einem Interessierten 16jährigen erzählen sollt was Skinhead oder „Oi!“ vor 15 Jahren war und was es heute ist, was antwortet ihr da?
Sebi: Naja, auf jeden Fall war die Szene vor 15 Jahren wesentlich kleiner als heute. Die Frühneunziger waren – sicher auch weil man selber ja noch total jung war – unheimlich spannend. Die Skinheadszene streifte gerade den Ballast den einige Politheinis hereingetragen hatten ab, für mich waren damals die ersten „Oi! The Meeting“ Treffen in Lübeck oder der „Skinhead Jamboree“ in Koblenz prägende Erlebnisse. „Anti-Politik“ war das Motto, das hieß aber gleichzeitig „Anti-Nazi“ zu sein, ja, eigentlich war diese ganze „Anti-Haltung“ total mein Ding. Heute hingegen hat sich die Skinhead-Szene leider sehr aufgesplittert, SHARP, Oi!, RASH, HC...jeder denkt von sich die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben, damals war das eben noch nicht so und trotzdem hat es funktioniert. Ob es unterm Strich besser als heute war vermag ich nicht zu sagen, auf jeden Fall ist es heute wesentlich einfacher „Skinhead zu sein“ als damals. Früher war die Szene auf jeden Fall gewalttätiger, heute macht das Internet ganz andere, meist lächerliche Probleme. Heute sehe ich mich manchmal das Ganze wie von außen ganz distanziert beobachten um kurz darauf wieder mit Leib und Seele in das Skinheadding einzutauchen!
Hinkel: Vor 15, 20 Jahren war ja die ganze Subkultur neu für uns, es gab viele Freiheiten die man sich plötzlich nehmen konnte und von daher war diese Zeit zumindest sehr abenteuerlich, nenn es ruhig härter - das war es auf jeden Fall als Skinhead oder Punk. Skinhead zu sein war bei Weitem nicht so leicht wie heute, das fing bei ganz profanen Sachen an. Wo findet ein Konzert überhaupt statt? Wo bekomme ich Infos, Platten und ein Fred Perry her? Heute gehen die Kids mal kurz ins Netz und wissen alles besser, haben eine Sta-Prest bei Ebay für 15 Euro ersteigert und nennen sich Skinhead. Wir hatten da viel mehr Interesse für die ganze Sache an sich - dieses Lebensgefühl. Ob das heute noch bei den vielen Leuten ähnlich ist die ich auf den größeren Festivals sehe...ich weiss es nicht, wenn ja – super!
3) Und in Bezug auf eure Bands? Wie war es Mitte der 90er in einer Oi! Band im Vergleich zu heute? Habt ihr euch das je träumen lassen irgendwann vor mehr als den eigenen 50 Kumpels auf der Geburtstagsparty zu spielen, wie hat sich die Musik von STOMPER 98 & VOLXSTURM entwickelt?
Sebi: Als wir uns gegründet haben wollten wir wirklich nur zocken und haben uns auf den ersten Konzerten ehrlich gefreut wenn in der ersten Reihe mal einer den Kehrreim mitgesungen hat und unsere Lieder kannte. So verrückt das allerdings klingt, ich freue mich immer noch wenn ich heute in die Gesichter der Leute sehe und die mitsingen sehe. Da hat sich nichts geändert, da denke ich immer noch „Wie geil ist das denn?“ Klar hat man früher auch andere Texte gemacht, aber welche Band macht im Alter von 18,19 Jahren schon die intelligentesten Texte? Da dreht sich nun mal das halbe Leben um Bier, Mädchen und Fussball. Ich war damals schon froh mal mit The Business zusammen im Backstage zu sitzen, genauso freue ich mich heute wenn mir Colin von Cock Sparrer auf die Schulter haut und mich nach meiner Familie fragt. Manche Dinge hätte ich mir wirklich nie träumen lassen!
Hinkel: Wenn eine Oi! Band Mitte der 90er Jahre eine Single herausgebracht hat war sie schon fast eine Hausnummer, heute macht kaum noch jemand Singles, da gibt es gleich eine CD vom Label spendiert. Von der Single konnte man locker 1000 Stück machen, die war nach nem halben Jahr weg. Heute ist die Szene ungleich größer, aber du würdest so eine Stückzahl nie mehr loskriegen. Naja, das Problem hat ja nicht nur die Punkszene. Wir haben halt als kleine 50% Skin / 50% Punk Band angefangen und uns auch immer als so eine „Schnittstelle“ verstanden, von Anfang an. Zu uns kamen und kommen immer noch Skins, Punks, Fussballleute, das Publikum ist vielleicht ein wenig mehr geworden aber in der Zusammensetzung immer noch dasselbe. Unsere Musik ist vielleicht etwas ausgereifter geworden, aber im Grunde immer noch Oi!-Punk. Es hat sich bei uns halt nie ergeben, dass wir, wie einige andere Bands mit Skinheadvergangenheit, angefangen haben unseren Sound in Richtung Rock oder Metal zu ändern oder nenn es halt zu öffnen. Das wollen wir eben nicht. Unser Gitarrist Robert sagt immer „Volxsturm ist eine Oi! Band und wird immer eine Oi! Band bleiben“. Das Andere vielleicht auch in Richtung Erfolg schielen ist uns eigentlich immer egal gewesen, ohne das bei den anderen zu verurteilen. Ich nehme viele da gar nicht wahr, die ganzen aus dem Boden gesprossenen Onkelz-Klone interessieren mich überhaupt nicht. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, ich kann mir von diesen metallischeren Bands durchaus Toxpack, Soifass oder die Troopers anhören.
4) Im Herbst beginnt die "A Voice Of A Generation" Tour, die ihr zusammen mit den Franzosen HARDTIMES und MSA bestreitet und euch nach Salzwedel, Leipzig, Essen und Stuttgart führt. Was erwartet ihr von den Konzerte, habt ihr über die Jahre regionale Unterschiede festgestellt? Worauf freut ihr euch besonders?
Wolf: Tja, was erwarten wir im Guten wie im Schlechten? Auf jeden Fall ne Menge Kilometer auf dem Tacho, hoffentlich volle Hütten, wenig unreflektierte Plenumsdikussionen im Vorfeld und ne Menge Spaß. Diese Tour ist schon was besonderes für uns, da sie nach den Touren mit Broilers und Perkele zwar unsere 3. Nightlinertour ist, aber in dieser Konstellation auch was besonderes bedeutet, d.h. 2 der momentan maßgeblichsten Oi Bands gehen mit gleichwertigen Support, guter Vorbereitung durch unsere Bookingagenturen MAD & NSB Booking und nem Haufen Mainstreamwerbung auf Tour. Das ist für uns nat. auch Verpflichtung nicht nur einen Teil des Jahresurlaubs zu opfern, sondern auch 120 % zu geben. Wir haben uns in Hinblick Bühnenpräsentation einiges vorgenommen (sind mehr so technische Details um den Ablauf routinierter zu gestalten) und werden sicher auch den Einen oder Anderen neuen Song ins Set aufnehmen. Ist für uns als Band immer nen bisschen risikobehaftet, da das Publikum immer eher die bekannten Gassenhauer hören möchte, aber andererseits auch interessant schon mal Einblick in die Qualitäten der neuen Sonx zu bekommen. Ich denke, wir werden hier auch ne gute Mischung finden, so dass für alle was dabei ist.
Sebi: VOLXSTURM und STOMPER 98 kennen sich jetzt schon so lange & die Idee hatten wir eigentlich,nachdem wir uns überlegt hatten,mit wem wir gerne mal touren würden. Und vor allem halt mehr als nur 2 Gigs an einem Wochenende.Ich erwarte in erster Linie maximalen Spaß für die beteiligten Bands & natürlich für die Kids,die auf die Shows kommen. Zusammen mit den Jungs aus dem Norden ein paar Tage durchs Land zu reisen wird bestimmt ein Erlebnis & wenn die vielbeschworene Trinkfestigkeit der Nordmänner tatsächlich vorhanden ist, dann kann es nur super werden.
Die Stimme von Oi!Oi! music spricht durch beide Bands und mit dem Gesamtpackage mit HARD x TIMES & MSA wird die Sache abgerundet !
5) (an VOLXSTURM) - Die Tour begleitet eure neue Platte "Ein kleines bisschen Wut" - Was erwartet uns im Vergleich zu den Vorgänger-Alben? Wie hat sich euer neuer Gitarrist Marcus eingebracht?
Hinkel: Richtig, eigentlich sollte das die Release-Tour zu unserem neuen Album sein. Du merkst: eigentlich...und da “eigentlich” ja immer eine Einschränkung bedeutet, muss ich leider sagen, dass unsere LP/CD erst im März 2011 veröffentlicht wird. Es liegt nicht am Label und die Songs sind auch schon fertig, es gibt einen ganz einfachen Grund. Wer uns kennt weiß, dass wir immer etwas Besonderes bei jeder Veröffentlichung machen und diesmal haben wir mehrere Gimmicks gleichzeitig geplant.
Eines wird jedoch vor Anfang Februar nicht fertig und da wir alle Gimmicks dabei haben wollen, warten wir lieber. Klar fällt es uns schwer die Songs zurückzuhalten, aber halbe Sachen gibt es bei uns nicht. Wir hatten vom Label die Wahl, entweder “Ein kleines bisschen Wut” kommt im Herbst 2010 ohne den ganzen Schnickschnack raus oder halt später mit dem ganzen Schwachsinn. So großzügig ist auch nicht jede Plattenfirma, muss ich auch mal erwähnen, denn schließlich konnten wir als Band den vereinbarten Termin nicht einhalten, auch wenn es nicht direkt an uns liegt.
“Ein kleines bisschen Wut” hat sehr viel Herzblut von uns allen. Es steckt in vielen Details (musikalisch und das ganze drumherum). Wir hätten sicher auch eine klassische Deutschrock/ Onkelz/ Indie Scheibe machen können, wollten wir aber nicht. Wir wollten ein solides Punkrockalbum machen und das ist uns auch gelungen. Die Kunst einer Band besteht ja durchaus darin, mit seiner musikalischen Weiterentwicklung umzugehen. Ich meine, sicher gibt es die ein oder andere musikalische Finesse, aber Schuster bleib bei deinen Leisten. Jedenfalls sehen wir das so. Volxsturm waren immer eine Punkrockband und werden es auch immer sein. Wir wollen nicht den Weg anderer Ex-Oi!-Bands gehen. Rockmusik ist einfach langweilig...
Mit Marcus als “Neuen” an der Gitarre (er ist ja fast nun schon ein Jahr bei uns), kam logischerweise auch neuer Wind in die Band. Er spielt ja auch noch bei der Hardcoreband “Ground Zero” und so kam auch wieder etwas mehr Aggressivität zurück zu Volxsturm, die, wie wir fanden, uns etwas abhanden gekommen war. Keine Angst, es gibt kein Hardcore oder Metal bei Volxsturm!! Vor allem unser Basser Boris arbeitete ihn sehr gut ein und Boris offenbarte sich uns als sehr guter Songwriter, was uns vorher gar nicht so bewusst war. Boris war mehr so die graue Eminenz im Hintergrund und segnete nahezu wie ein römischer Kaiser alles ab, indem er den Daumen hob oder senkte. Doch bei dieser Platte hat er sehr schöne Singalong Ideen und auch textlich wies er uns manchmal die Richtung, wo es ungefähr hingehen sollte. Wir finden “Ein kleines bißchen Wut” hat viel von den wilden Anfangstagen mit der Erfahrung der “Lichter meiner Stadt” CD/LP. Melodiös und trotzdem irgendwie rau und ungeschliffen, nicht nett und gar nicht lieb.
Dadurch das Marcus und Tost auch Arbeitskollegen sind, ist es natürlich für uns in vielen Belangen auch entspannter geworden. Tost hat in Schwerin nun mehr Unterstützung bei organisatorischen und layouttechnischen Dingen. Wir müssen nun nicht mehr wegen jedem Scheiß telefonieren oder über mail kommunizieren. Marcus hat eigene Vorstellungen und arbeitet unabhängig von uns anderen mit unserem Merchandiser “The allmighty Spitzneese” zum Beispiel an einem Gimmick für die Platte. Die Aufgaben sind dadurch breiter verteilt und das kommt der Band sehr zugute.
6) Sebi, was mögt ihr von STOMPER 98 an VOLXSTURM und - jetzt kommt's - was nicht, haha?
Bei Bands aus Deutschland gehören VOLXSTURM über die Jahre für mich in eine Reihe mit DIE ALLIIERTEN,DAILY TERROR,THE IDIOTS,VORTEX,ZSD,HASS,etc. In den frühen 90zigern Pioniere & eine der ersten Bands,die neben BIERPATRIOTEN,STAGE BOTTLES,SMEGMA,BLANC ESTOC usw. sich offensiv als Band gegen Boneheads & Extremismus unter Skins geäußert hat. Das fand ich damals cool & die erste E.P. bezw. die OI IS FUN Platte ist Kult ! Das ist halt die musikalische Betrachtungsweise.
Die Jungs haben eine ähnliche Biografie wie wir,selbe Generation & die Aarallelen in Jugend & subkulturellem Lebenslauf sind oft sehr groß.Gearde letztens beim ENDLESS SUMMER haben wir morgens in lockerer Runde wieder ein paar alte Geschichten ausgetauscht,was extrem unterhaltsam war & mir zeigte,das die Tour bestimmt nicht langweilig wird.
Frag mich nach der Tour nochmal was ich nicht an den Jungs mag , bis jetzt gibt es da nix ! Halt, eine Sache fällt mir ein,ich kann unseren Gitarristen Flacke und VXS Drummer Tost nicht unterscheiden. Weder vom Aussehen,noch von Ihrem Verhalten im Suff,hahaha.
7) (an VOLXSTURM): Die Retourkutsche: Wer sitzt im Tourbus vorne, ihr oder die STOMPER Jungs? Was mögt ihr an der Band, warum dieses Package und kein anderes?
Hinkel: Logisch sitzen wir hinten. Denn die coolen Jungs sitzen immer hinten, haha. Das war früher auf Schulausflügen oder beim Fussballverein schon immer so im Bus, also wird es auch diesmal so sein...
Was wir an Stomper 98 mögen??? Man, wir kennen uns schon ewig, sind befreundet und treffen uns oft auf irgendwelchen Ska/ Soul/ Punkveranstaltungen. Aber vor allem mögen wir an den Stomper Jungs, daß sie so gerne im Bus vorne sitzen. An ihrem “Lumpen-Asi-Skin-Outfit” müssen sie aber noch etwas arbeiten. Denn Stil muss doch sein, oder Holgi??
Warum gerade dieses Package? Nun, als Tost mit mir rumsponn, ob wir ein verlängertes Wochenende zur Platte machen wollten, gab es drei Vorschläge unserseits. Wir machen eine Mecklenburg-Invasion, um der Welt zu zeigen, dass auch wir Norddeutschen nicht nur griesgrämig und knurrig sind. An Bord stellten wir uns noch Gumbles und Dritte Wahl vor. Dritte Wahl waren nicht abgeneigt, hatten aber schon Gigs. So sagten wir uns, entweder mit Stomper 98 die volle deutschsprachige Oi! Kante oder eine zweite “They come from the North” -Tour mit Gumbles und On the Job aus Schweden. Zur gleichen Zeit schien Sebi auf die Idee gekommen zu sein etwas gemeinsam zu machen, also war alles geritzt. Nun hieß es noch Supportbands suchen und das Drumherum basteln. Das lief dann mehr über die Bookingagentur von Stomper 98. Wir finden, das ist ein durchaus respektables Line Up und freuen uns schon auf Oktober.
Thomas Ecke
Oi! is having a laugh and having a say.
Oi! is bigger than any uniform.
Oi! is sharp in brain and dress.
Oi! is you and me... Winning.
Oi! is thinking for yourself.
Oi! is pride and self-respect.
Oi! is the beat of the street.
Oi! is working class protest.
Oi! is youth eternal.
Oi! is youth enrage.
Oi! is a way of life.
Und jetzt sind Oi! Bands auch noch im Big Five Magazine! Im Herbst rollt die “Voice Of A Generation” Tour durchs Land, mit dabei neben HardXTimes aus Paris und Melanie & The Secret Army aus dem Ruhrpott die beiden in Deutschland wohl angesagtesten Vertreter dieses Genres, VOLXSTURM und STOMPER 98. Wir wollten den Jungs mal ein wenig auf den Zahn fühlen und sprachen über die Oi!-Szene und die bereits angesprochene Tour. Rede und Antwort standen dabei die Sänger der Bands, Hinkel und Sebi und teilweise auch Volxsturm Drummer Wolf.
Eine der immer noch kontroversesten Subszenen im Punk: Oi! - Das nicht alle Skinheads Nazis sind dürfte im Jahre 2010 hoffentlich jedem klar sein, wer "Skinhead" immer noch mit dummen Rassismus, dumpfer Ideologie oder Faschogebims gleichsetzt ist...
1) Tja, da würde ich gerne einhaken, was ist ein solcher Mensch für euch? Ignorant? Uninformiert? Wie reagiert ihr, wenn ein neuer Arbeitskollege merkt wie ihr tickt und euch im erstem Moment schief anschaut? Es gab ja immer so "Erklär-Skins", die jeden und allem alles erklären wollten...
Hinkel (Volxsturm): Also ich muss mal ganz ehrlich sagen, dass mich auf Arbeit noch nie jemand für einen Rassisten gehalten hat, zumindest hab ich es nicht wahrgenommen. Ob es an meinem “Hansa-Fans gegen Rassismus” Button an meiner Arbeitstasche liegt oder einfach an meiner persönlichen Art, keine Ahnung. Es gab mal eine Ausnahme, und zwar beim Zivildienst. Ich war 19 Jahre alt, sollte auf einer Krankenstation im damaligen Krankenhaus in Schwerin meinen Dienst beginnen und hatte unter meiner Dienstkleidung ein weißes T-Shirt mit einem beflockten, roten Skinhead-Schriftzug in Londsdaledesign (aus dem “Downtown-Versand“, kennt den noch jemand???) Klar schimmerte er durch meine neue Arbeitskleidung durch. Es war 1993 und natürlich guckten die Krankenschwestern etwas irritiert, was das wohl für ein “neuer Zivi” ist. Später fuhren uns aber meistens diese Schwestern zu unseren Gigs, da wir noch keine Autos hatten...So ein “Erklär-Skin” wie du beschreibst, war ich nie. Wenn jemand etwas über mich oder so wissen möchte, soll er fragen und er bekommt auch selbstverständlich eine vernünftige Antwort. Aber mich offensiv irgendwo einzumischen ist nicht unbedingt meine persönliche Art, zumindest nicht in dieser Angelegenheit.
Sebi (Stomper 98): Durch solche Fragen in Magazinen bleibt das "Image" von Skinheads, wie Du es beschrieben hast,ja leider aufrecht und erhalten in den öffentlichen Medien. Der Dummproll um die Ecke mit rechtem Gedankengut wird nicht schief angeschaut oder soll sich erklären.Da ich generell offen mit Arbeitskollegen umgehe,hat sich die Erklärposition in den letzten Jahren nie stellen müssen.Jedenfalls nicht im negativen Sinne mit Naziunterstellungen. Das war Anfang der 90ziger noch ein wenig anders, Spießrutenlaufe als Skinhead waren gang und gebe und mit Worten war zu dem Zeitpunkt nicht soviel. Das sich da das öffentliche Bild ein wenig geändert hat ist schon gut. Von Seiten unserer Band haben wir uns in den letzten Jahren öfter offensiv zu genau von Dir aufgeführten Dingen geäußert, änderte aber leider nichts am Bild,was von uns vorherrscht. also stellt sich die Frage wie sinnvoll sowas ist. Und auf Zuruf jedem zu erzählen wie man tickt ist eh Blödsinn & zeugt nicht vom viel zitierten Stolz in der Skinheadszene.
Wolf (aka Tost / Volxsturm): Ich arbeite ja nun seit geraumer Zeit in einer sozialen Einrichtung, was jedoch bekanntlicherweise genauso wenig wie allein die Hautfarbe vor Rassismusvorwürfen schützt, aber schon auch Ausdruck meiner Grundhaltung gegenüber den Menschen im Allgemeinen ist. Ich würde mich in der Arbeit sicher schwer tun, Menschen lediglich aufgrund ihrer Herkunft, Andersartigkeit oder wie auch immer abzulehnen. Dann wäre ich in meinem Beruf sicher falsch. Erstaunlicherweise gibt es in unserer Arbeit sehr viele Leute aus dem Hardcore, Oi, Punk, Psychobilly Umfeld. Alle Subkulturen bunt gemischt und von daher sind meine Kollegen vielleicht auch nen Stück toleranter als anderswo. Andererseits haben sich in den letzten Jahren die Szenen sehr geöffnet und auch gemischt, d.h. ich trage nun nicht den ganzen Tag Stiefel und Domestoshosen und in meinem Alter guckt man auch eher, dass man sich selber wohlfühlt als vergeblich darauf zu hoffen das andere Menschen meinen Lebensweg gut finden könnten.
2) Super Herr Wolf, das mit dem „Bälle zuspielen“ klappt ja wunderbar! Du hast gerade das Thema „Alter“ eingeworfen. Ihr seid ja nun alle das was man „alte Szenehasen“ nennt. Wenn ihr einem Interessierten 16jährigen erzählen sollt was Skinhead oder „Oi!“ vor 15 Jahren war und was es heute ist, was antwortet ihr da?
Sebi: Naja, auf jeden Fall war die Szene vor 15 Jahren wesentlich kleiner als heute. Die Frühneunziger waren – sicher auch weil man selber ja noch total jung war – unheimlich spannend. Die Skinheadszene streifte gerade den Ballast den einige Politheinis hereingetragen hatten ab, für mich waren damals die ersten „Oi! The Meeting“ Treffen in Lübeck oder der „Skinhead Jamboree“ in Koblenz prägende Erlebnisse. „Anti-Politik“ war das Motto, das hieß aber gleichzeitig „Anti-Nazi“ zu sein, ja, eigentlich war diese ganze „Anti-Haltung“ total mein Ding. Heute hingegen hat sich die Skinhead-Szene leider sehr aufgesplittert, SHARP, Oi!, RASH, HC...jeder denkt von sich die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben, damals war das eben noch nicht so und trotzdem hat es funktioniert. Ob es unterm Strich besser als heute war vermag ich nicht zu sagen, auf jeden Fall ist es heute wesentlich einfacher „Skinhead zu sein“ als damals. Früher war die Szene auf jeden Fall gewalttätiger, heute macht das Internet ganz andere, meist lächerliche Probleme. Heute sehe ich mich manchmal das Ganze wie von außen ganz distanziert beobachten um kurz darauf wieder mit Leib und Seele in das Skinheadding einzutauchen!
Hinkel: Vor 15, 20 Jahren war ja die ganze Subkultur neu für uns, es gab viele Freiheiten die man sich plötzlich nehmen konnte und von daher war diese Zeit zumindest sehr abenteuerlich, nenn es ruhig härter - das war es auf jeden Fall als Skinhead oder Punk. Skinhead zu sein war bei Weitem nicht so leicht wie heute, das fing bei ganz profanen Sachen an. Wo findet ein Konzert überhaupt statt? Wo bekomme ich Infos, Platten und ein Fred Perry her? Heute gehen die Kids mal kurz ins Netz und wissen alles besser, haben eine Sta-Prest bei Ebay für 15 Euro ersteigert und nennen sich Skinhead. Wir hatten da viel mehr Interesse für die ganze Sache an sich - dieses Lebensgefühl. Ob das heute noch bei den vielen Leuten ähnlich ist die ich auf den größeren Festivals sehe...ich weiss es nicht, wenn ja – super!
3) Und in Bezug auf eure Bands? Wie war es Mitte der 90er in einer Oi! Band im Vergleich zu heute? Habt ihr euch das je träumen lassen irgendwann vor mehr als den eigenen 50 Kumpels auf der Geburtstagsparty zu spielen, wie hat sich die Musik von STOMPER 98 & VOLXSTURM entwickelt?
Sebi: Als wir uns gegründet haben wollten wir wirklich nur zocken und haben uns auf den ersten Konzerten ehrlich gefreut wenn in der ersten Reihe mal einer den Kehrreim mitgesungen hat und unsere Lieder kannte. So verrückt das allerdings klingt, ich freue mich immer noch wenn ich heute in die Gesichter der Leute sehe und die mitsingen sehe. Da hat sich nichts geändert, da denke ich immer noch „Wie geil ist das denn?“ Klar hat man früher auch andere Texte gemacht, aber welche Band macht im Alter von 18,19 Jahren schon die intelligentesten Texte? Da dreht sich nun mal das halbe Leben um Bier, Mädchen und Fussball. Ich war damals schon froh mal mit The Business zusammen im Backstage zu sitzen, genauso freue ich mich heute wenn mir Colin von Cock Sparrer auf die Schulter haut und mich nach meiner Familie fragt. Manche Dinge hätte ich mir wirklich nie träumen lassen!
Hinkel: Wenn eine Oi! Band Mitte der 90er Jahre eine Single herausgebracht hat war sie schon fast eine Hausnummer, heute macht kaum noch jemand Singles, da gibt es gleich eine CD vom Label spendiert. Von der Single konnte man locker 1000 Stück machen, die war nach nem halben Jahr weg. Heute ist die Szene ungleich größer, aber du würdest so eine Stückzahl nie mehr loskriegen. Naja, das Problem hat ja nicht nur die Punkszene. Wir haben halt als kleine 50% Skin / 50% Punk Band angefangen und uns auch immer als so eine „Schnittstelle“ verstanden, von Anfang an. Zu uns kamen und kommen immer noch Skins, Punks, Fussballleute, das Publikum ist vielleicht ein wenig mehr geworden aber in der Zusammensetzung immer noch dasselbe. Unsere Musik ist vielleicht etwas ausgereifter geworden, aber im Grunde immer noch Oi!-Punk. Es hat sich bei uns halt nie ergeben, dass wir, wie einige andere Bands mit Skinheadvergangenheit, angefangen haben unseren Sound in Richtung Rock oder Metal zu ändern oder nenn es halt zu öffnen. Das wollen wir eben nicht. Unser Gitarrist Robert sagt immer „Volxsturm ist eine Oi! Band und wird immer eine Oi! Band bleiben“. Das Andere vielleicht auch in Richtung Erfolg schielen ist uns eigentlich immer egal gewesen, ohne das bei den anderen zu verurteilen. Ich nehme viele da gar nicht wahr, die ganzen aus dem Boden gesprossenen Onkelz-Klone interessieren mich überhaupt nicht. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, ich kann mir von diesen metallischeren Bands durchaus Toxpack, Soifass oder die Troopers anhören.
4) Im Herbst beginnt die "A Voice Of A Generation" Tour, die ihr zusammen mit den Franzosen HARDTIMES und MSA bestreitet und euch nach Salzwedel, Leipzig, Essen und Stuttgart führt. Was erwartet ihr von den Konzerte, habt ihr über die Jahre regionale Unterschiede festgestellt? Worauf freut ihr euch besonders?
Wolf: Tja, was erwarten wir im Guten wie im Schlechten? Auf jeden Fall ne Menge Kilometer auf dem Tacho, hoffentlich volle Hütten, wenig unreflektierte Plenumsdikussionen im Vorfeld und ne Menge Spaß. Diese Tour ist schon was besonderes für uns, da sie nach den Touren mit Broilers und Perkele zwar unsere 3. Nightlinertour ist, aber in dieser Konstellation auch was besonderes bedeutet, d.h. 2 der momentan maßgeblichsten Oi Bands gehen mit gleichwertigen Support, guter Vorbereitung durch unsere Bookingagenturen MAD & NSB Booking und nem Haufen Mainstreamwerbung auf Tour. Das ist für uns nat. auch Verpflichtung nicht nur einen Teil des Jahresurlaubs zu opfern, sondern auch 120 % zu geben. Wir haben uns in Hinblick Bühnenpräsentation einiges vorgenommen (sind mehr so technische Details um den Ablauf routinierter zu gestalten) und werden sicher auch den Einen oder Anderen neuen Song ins Set aufnehmen. Ist für uns als Band immer nen bisschen risikobehaftet, da das Publikum immer eher die bekannten Gassenhauer hören möchte, aber andererseits auch interessant schon mal Einblick in die Qualitäten der neuen Sonx zu bekommen. Ich denke, wir werden hier auch ne gute Mischung finden, so dass für alle was dabei ist.
Sebi: VOLXSTURM und STOMPER 98 kennen sich jetzt schon so lange & die Idee hatten wir eigentlich,nachdem wir uns überlegt hatten,mit wem wir gerne mal touren würden. Und vor allem halt mehr als nur 2 Gigs an einem Wochenende.Ich erwarte in erster Linie maximalen Spaß für die beteiligten Bands & natürlich für die Kids,die auf die Shows kommen. Zusammen mit den Jungs aus dem Norden ein paar Tage durchs Land zu reisen wird bestimmt ein Erlebnis & wenn die vielbeschworene Trinkfestigkeit der Nordmänner tatsächlich vorhanden ist, dann kann es nur super werden.
Die Stimme von Oi!Oi! music spricht durch beide Bands und mit dem Gesamtpackage mit HARD x TIMES & MSA wird die Sache abgerundet !
5) (an VOLXSTURM) - Die Tour begleitet eure neue Platte "Ein kleines bisschen Wut" - Was erwartet uns im Vergleich zu den Vorgänger-Alben? Wie hat sich euer neuer Gitarrist Marcus eingebracht?
Hinkel: Richtig, eigentlich sollte das die Release-Tour zu unserem neuen Album sein. Du merkst: eigentlich...und da “eigentlich” ja immer eine Einschränkung bedeutet, muss ich leider sagen, dass unsere LP/CD erst im März 2011 veröffentlicht wird. Es liegt nicht am Label und die Songs sind auch schon fertig, es gibt einen ganz einfachen Grund. Wer uns kennt weiß, dass wir immer etwas Besonderes bei jeder Veröffentlichung machen und diesmal haben wir mehrere Gimmicks gleichzeitig geplant.
Eines wird jedoch vor Anfang Februar nicht fertig und da wir alle Gimmicks dabei haben wollen, warten wir lieber. Klar fällt es uns schwer die Songs zurückzuhalten, aber halbe Sachen gibt es bei uns nicht. Wir hatten vom Label die Wahl, entweder “Ein kleines bisschen Wut” kommt im Herbst 2010 ohne den ganzen Schnickschnack raus oder halt später mit dem ganzen Schwachsinn. So großzügig ist auch nicht jede Plattenfirma, muss ich auch mal erwähnen, denn schließlich konnten wir als Band den vereinbarten Termin nicht einhalten, auch wenn es nicht direkt an uns liegt.
“Ein kleines bisschen Wut” hat sehr viel Herzblut von uns allen. Es steckt in vielen Details (musikalisch und das ganze drumherum). Wir hätten sicher auch eine klassische Deutschrock/ Onkelz/ Indie Scheibe machen können, wollten wir aber nicht. Wir wollten ein solides Punkrockalbum machen und das ist uns auch gelungen. Die Kunst einer Band besteht ja durchaus darin, mit seiner musikalischen Weiterentwicklung umzugehen. Ich meine, sicher gibt es die ein oder andere musikalische Finesse, aber Schuster bleib bei deinen Leisten. Jedenfalls sehen wir das so. Volxsturm waren immer eine Punkrockband und werden es auch immer sein. Wir wollen nicht den Weg anderer Ex-Oi!-Bands gehen. Rockmusik ist einfach langweilig...
Mit Marcus als “Neuen” an der Gitarre (er ist ja fast nun schon ein Jahr bei uns), kam logischerweise auch neuer Wind in die Band. Er spielt ja auch noch bei der Hardcoreband “Ground Zero” und so kam auch wieder etwas mehr Aggressivität zurück zu Volxsturm, die, wie wir fanden, uns etwas abhanden gekommen war. Keine Angst, es gibt kein Hardcore oder Metal bei Volxsturm!! Vor allem unser Basser Boris arbeitete ihn sehr gut ein und Boris offenbarte sich uns als sehr guter Songwriter, was uns vorher gar nicht so bewusst war. Boris war mehr so die graue Eminenz im Hintergrund und segnete nahezu wie ein römischer Kaiser alles ab, indem er den Daumen hob oder senkte. Doch bei dieser Platte hat er sehr schöne Singalong Ideen und auch textlich wies er uns manchmal die Richtung, wo es ungefähr hingehen sollte. Wir finden “Ein kleines bißchen Wut” hat viel von den wilden Anfangstagen mit der Erfahrung der “Lichter meiner Stadt” CD/LP. Melodiös und trotzdem irgendwie rau und ungeschliffen, nicht nett und gar nicht lieb.
Dadurch das Marcus und Tost auch Arbeitskollegen sind, ist es natürlich für uns in vielen Belangen auch entspannter geworden. Tost hat in Schwerin nun mehr Unterstützung bei organisatorischen und layouttechnischen Dingen. Wir müssen nun nicht mehr wegen jedem Scheiß telefonieren oder über mail kommunizieren. Marcus hat eigene Vorstellungen und arbeitet unabhängig von uns anderen mit unserem Merchandiser “The allmighty Spitzneese” zum Beispiel an einem Gimmick für die Platte. Die Aufgaben sind dadurch breiter verteilt und das kommt der Band sehr zugute.
6) Sebi, was mögt ihr von STOMPER 98 an VOLXSTURM und - jetzt kommt's - was nicht, haha?
Bei Bands aus Deutschland gehören VOLXSTURM über die Jahre für mich in eine Reihe mit DIE ALLIIERTEN,DAILY TERROR,THE IDIOTS,VORTEX,ZSD,HASS,etc. In den frühen 90zigern Pioniere & eine der ersten Bands,die neben BIERPATRIOTEN,STAGE BOTTLES,SMEGMA,BLANC ESTOC usw. sich offensiv als Band gegen Boneheads & Extremismus unter Skins geäußert hat. Das fand ich damals cool & die erste E.P. bezw. die OI IS FUN Platte ist Kult ! Das ist halt die musikalische Betrachtungsweise.
Die Jungs haben eine ähnliche Biografie wie wir,selbe Generation & die Aarallelen in Jugend & subkulturellem Lebenslauf sind oft sehr groß.Gearde letztens beim ENDLESS SUMMER haben wir morgens in lockerer Runde wieder ein paar alte Geschichten ausgetauscht,was extrem unterhaltsam war & mir zeigte,das die Tour bestimmt nicht langweilig wird.
Frag mich nach der Tour nochmal was ich nicht an den Jungs mag , bis jetzt gibt es da nix ! Halt, eine Sache fällt mir ein,ich kann unseren Gitarristen Flacke und VXS Drummer Tost nicht unterscheiden. Weder vom Aussehen,noch von Ihrem Verhalten im Suff,hahaha.
7) (an VOLXSTURM): Die Retourkutsche: Wer sitzt im Tourbus vorne, ihr oder die STOMPER Jungs? Was mögt ihr an der Band, warum dieses Package und kein anderes?
Hinkel: Logisch sitzen wir hinten. Denn die coolen Jungs sitzen immer hinten, haha. Das war früher auf Schulausflügen oder beim Fussballverein schon immer so im Bus, also wird es auch diesmal so sein...
Was wir an Stomper 98 mögen??? Man, wir kennen uns schon ewig, sind befreundet und treffen uns oft auf irgendwelchen Ska/ Soul/ Punkveranstaltungen. Aber vor allem mögen wir an den Stomper Jungs, daß sie so gerne im Bus vorne sitzen. An ihrem “Lumpen-Asi-Skin-Outfit” müssen sie aber noch etwas arbeiten. Denn Stil muss doch sein, oder Holgi??
Warum gerade dieses Package? Nun, als Tost mit mir rumsponn, ob wir ein verlängertes Wochenende zur Platte machen wollten, gab es drei Vorschläge unserseits. Wir machen eine Mecklenburg-Invasion, um der Welt zu zeigen, dass auch wir Norddeutschen nicht nur griesgrämig und knurrig sind. An Bord stellten wir uns noch Gumbles und Dritte Wahl vor. Dritte Wahl waren nicht abgeneigt, hatten aber schon Gigs. So sagten wir uns, entweder mit Stomper 98 die volle deutschsprachige Oi! Kante oder eine zweite “They come from the North” -Tour mit Gumbles und On the Job aus Schweden. Zur gleichen Zeit schien Sebi auf die Idee gekommen zu sein etwas gemeinsam zu machen, also war alles geritzt. Nun hieß es noch Supportbands suchen und das Drumherum basteln. Das lief dann mehr über die Bookingagentur von Stomper 98. Wir finden, das ist ein durchaus respektables Line Up und freuen uns schon auf Oktober.
Thomas Ecke